JAAAAAAAAAA!!!! 11FREUNDE

Manuel NeuerAls die bertragung des WM-Endspiels von 2014 begann, lie Manuel Neuer etwas fallen. Es waren Pappbecher. Verdammte Pappbecher. Die Kameras zoomten auf Neuer, suchten gierig mit ihren Objektiven nach einer Spur Verunsicherung im Gesicht des besten Torwarts der Welt. Der bckte sich, hob die Becher wieder auf und lchelte. Schlielich waren es nur

Manuel Neuer
Als die Über­tra­gung des WM-End­spiels von 2014 begann, ließ Manuel Neuer etwas fallen. Es waren Papp­be­cher. Ver­dammte Papp­be­cher. Die Kameras zoomten auf Neuer, suchten gierig mit ihren Objek­tiven nach einer Spur Ver­un­si­che­rung im Gesicht des besten Tor­warts der Welt. Der bückte sich, hob die Becher wieder auf – und lächelte. Schließ­lich waren es nur ver­dammte Papp­be­cher. In hof­fent­lich nicht allzu vielen Jahren, wenn wir mit unseren bild­schönen Töch­tern und unseren bild­schönen Söhnen auf der Couch sitzen und einen von Neuers Nach­fol­gern dabei beob­achten, wie er gerade auf dem Weg ist, seine Natio­nal­mann­schaft zum Titel zu führen, werden wir die Papp­be­cher-Story zum Besten geben. Und weil wir das sowieso bei jedem Län­der­spiel machen, unsere bild­schönen Kinder also genau wissen, wie die Geschichte endet, werden wir uns in den Armen liegen und den letzten Satz unserer Neuer-Story in einem ent­rückten Sing­sang durch das Wohn­zimmer unserer bild­schönen Villa brüllen: UND DAS WAR DAS EIN­ZIGE, WAS ER BEI DIESER WM FAL­LEN­GE­LASSEN HAT!!!“

Philipp Lahm
Philipp Lahm. Du bist der Lothar Mat­thäus der Gene­ra­tion geboren nach 1980. Viel­leicht der beste deut­sche Fuß­baller der ver­gan­genen zehn Jahre. Hast auf Ver­eins­ebene alles gewonnen. Bist längst König in deinem Klub. Kleine Kinder auf dem Bolz­platz tragen Tri­kots mit deinem Namen drauf. Und trotzdem haben wir es uns in der Ver­gan­gen­heit mehr als einmal erlaubt, dich zu ver­spotten, uns über dich lustig zu machen, dich nicht für voll zu nehmen. Weil du aus­siehst wie ein Acht­klässler, der als Hobbys Latein und mein Zau­ber­kasten“ im Jahr­buch ange­geben hat. Weil du viel­leicht mit den Bayern Titel gewinnen konn­test, aber nie mit der Natio­nal­mann­schaft. Weil wir dir das auch vor vier Wochen ehr­lich gesagt nie­mals zuge­traut hätten. Dass du uns zum Titel führst. Mit deiner wun­der­baren Maschi­nen­schnitt­frisur. Deinem wun­der­baren Zwer­gen­körper. Deinen mars­rie­gel­ar­tigen Augen­brauen. Deiner wun­der­baren Inter­view-Diplo­matie. Deiner wun­der­baren Art Fuß­ball zu spielen. Du bist Mil­lionen Kilo­meter gerannt in den ver­gan­genen zehn Jahren, hast 100.000 Haken geschlagen. Bist viele tau­send Male nach innen gezogen, hast Flanken rein­ge­löf­felt und mit der Innen­seite aufs Tor geschossen, weil sie dir als Kind alles bei­gebracht haben, nur keinen Voll­spann­stoß. Jetzt bist du Welt­meister. Und wir ver­neigen uns vor dir. Zumin­dest bis zum Sai­son­start.

Jerome Boateng
Was wir ges­tern nach dem Finale gerne gemacht hätten: Mit dem Taxi in den Wed­ding fahren, aus­steigen, dem Taxi­fahrer 100 Euro Trink­geld geben, den legen­dären Käfig der Ber­liner Atzen um Jerome, Kevin-Prince, Änis und Co. auf­su­chen, jede ein­zelne Käfig­stange umarmen, auf den krat­zigen Asphalt legen und die Augen schließen, in Erin­ne­rung an damals ein Weiß­brot aus dem Nach­bar­haus aus­pissen und ihm anschlie­ßend das Pau­sen­geld abziehen, sämt­liche Boateng-Ver­wandten auf­su­chen und mit ihnen eine Conga-Schlange bis nach Char­lot­ten­burg starten, wieder ein Taxi rufen, nach Hause fahren lassen, wieder 100 Euro Trink­geld geben, aus­steigen, auf dem Balkon das letzte Bier trinken, das von der Final­party noch übrig geblieben ist, an Jerome Boateng und seine Leis­tung im WM-End­spiel 2014 von Bra­si­lien denken, den Kopf schüt­teln, noch mal den Kopf schüt­teln, sanft lächeln, und langsam ohn­mächtig werden.

Mats Hum­mels
Mats Hum­mels kann jetzt eigent­lich mit dem Fuß­ball­spielen auf­hören. Ers­tens: Weil er Welt­meister geworden ist. Besser wird es nie wieder werden. Zwei­tens: Weil er jetzt auch mit tau­send anderen Dingen reich werden könnte. Zum Bei­spiel mit seinem ver­dammten Aus­sehen. Oder als Berater für das nächste Schlachten-Epos von Peter Jackson. Thema: So gewinnt man Kriege nur mit Grät­schen und Ablaufen. Oder als viel­fach gebuchter Selbst­ver­tei­di­gungs­künstler. Mög­li­cher Inhalt seines Pro­gramms: Zwei­kämpfe gewinnen leicht gemacht – wie sie spie­le­risch jeden Gegner der Welt besiegen. Als Showact zum 20-jäh­rigen Jubi­läum würde Lionel Messi auf die Bühne kommen und sich von Hum­mels einen Ball vom Fuß spit­zeln lassen. So wie damals, am 13. Juli 2014 in Rio de Janeiro.

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