
1. Reicher Norden, armer Süden
Die sozialen Unterschiede zwischen den beiden Vereinen könnten kaum größer sein. Schon der Beiname „Die Königlichen“ zeigt: Real Madrid ist gut situiert. Der Klub ist im wohlhabenden Norden der Stadt beheimatet, seine Wurzeln führen bis in den spanischen Adel zurück. 1920 erhielt Verein durch den spanische König Alfonso XIII den Beinamen „Real“, also königlich.
Atlético Madrids Ursprünge sind dagegen viel bodenständiger. Der Klub wurde von englischen Arbeitern und baskischen Studenten gegründet, die aus Bilbao nach Madrid zogen. (Daher auch die Namens- und Farben-Ähnlichkeit zu Athletic Bilbao.) Im Süden der Hauptstadt ansässig, repräsentiert Atlético traditionell die die unteren Gesellschaftsschichten.
2. Historie
Insgesamt 231 Pflichtspiele absolvierten die Stadtrivalen gegeneinander, 171 davon im regulären Betrieb der Primera División. Real liegt in der Erfolgsstatistik klar vorne: Die Königlichen gewannen 91 Spiele, Atlético hingegen nur 40 Partien. Auch die Duelle in Champions League, Super Cup und Copa del Rey bestätigen, dass Real durchschnittlich doppelt so häufig gewinnt wie Atlético.
94 Jahre ist es her, dass in Madrid das erste Derbi madrileño ausgespielt wurde. Schon damals gewann Real mit 2:1. Besonders das Derby am 12. November 1950 schrieb Geschichte: Atlétco gewann bei seinem Auswärtsspiel im Santiago Bernabéu mit 6:3 gegen Real. Bisher fielen zwischen den beiden Teams nie wieder so viele Tore.
3. Rekordhalter
Absoluter Rekordhalter des Stadtderbys ist Francisco Gento. Schon 42 Mal lief er für Real gegen Atlético auf. Auf Seiten von Atléticos schafft es Adelardo Rodríguez mit 35 Einsätzen auf Platz eins.
Und Cristiano Ronaldo? Der schafft es mit deutlichem Vorsprung auf den ersten Platz der Top-Torschützen. 22 Buden schoss er in allen Wettbewerben für Real gegen Atléti. Mit sieben Treffern für die Königlichen befinden sich Ronaldo und Karim Benzema auf dem zweiten Platz. Knapp gefolgt von Atlético-Stürmer Antoine Griezmann mit sechs Toren.
4. Seitenwechsel
Ein Transfer ändert so einiges im Leben eines Fußballers: Neuer Trainer, neuer Verein, neue Mannschaft. Praktisch, wenn einem da wenigstens der Umzug erspart bleibt. Der absolute Top-Transfer zwischen den beiden Stadtrivalen ist der Wechsel von Theo Hernández von Atlético zu Real im Jahr 2017. Für 24 Millionen Euro kauften sich die Königlichen den Verteidiger.
Auch Real-Torwart Thibaut Courtois hat eine rot-weiße Vergangenheit. Von 2011 bis 2014 war der Belgier vom FC Chelsea an Atlético ausgeliehen. Die Ironie: Im Finale der Copa del Rey 2013 besiegte Courtois mit Atlético seinen späteren Arbeitgeber und wurde ein Jahr später Spanischer Meister.
Was wohl viele nicht auf dem Schirm haben: Bevor der spanische Stürmer Raúl bei Real Madrid in der U16-Mannschaft anfing und anschließend stolze 16 Jahre für die Königlichen spielte, wurde er mit der U15-Mannschaft von Atlético Meister. Dort spielte er nämlich von 1990 bis 1992.
Auch ein Deutscher, wechselte die Seiten: ist Bernd Schuster. Der Mittelfeldspieler ging 1990 ablösefrei von Real zu Atlético.
5. Drei Derbys in drei Wochen
Im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister 1958/59 trafen die beiden Stadtrivalen das erste Mal auf internationaler Spielwiese auf einander. Das Hinspiel am 23. April 1959 gewann Real mit 2:1. Atlético entschied das Rückspiel sechs Tage später mit 1:0 für sich. Weil es 1959 keine Auswärtstorregel gab, mussten die Mannschaften nochmal ran. Am 13. Mai 1959 fand das Entscheidungsspiel auf neutralem Boden in Saragossa statt. Real gewann mit 2:1.
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